Das neue Messbuch des Heiligen Landes: Die Kunst der Ikonographie heute!
2024-11-25 15:40:07
Am 22. November wurde im Edward & Helen Mardigian Museum des Armenischen Patriarchats in Jerusalem die Ausstellung „Licht der Gnade“ eröffnet: eine Sammlung von Originalen, die für die neue Ausgabe des Messbuchs in arabischer Sprache für die Kirchen des römischen Ritus des Lateinischen Patriarchats geschaffen wurden.
Anwesend waren Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, und Erzbischof Nourhan Manougian, Armenischer Patriarch von Jerusalem. Es gab auch ein Konzert mit klassischer Musik und Operngesang. Anschließend berichtete Maria Ruiz von ihren Erfahrungen mit der geleisteten Arbeit.
Bruder ARSHAK GHAZARIAN
Kurator der Ausstellung - Armenisches Patriarchat Jerusalem
Die Idee, hier eine Ausstellung zu organisieren, entstand, als Maria in unsere Bibliothek kam, um die alten Manuskripte zu sehen. Dann erzählte sie uns, dass sie das neue Messbuch für das Lateinische Patriarchat illustriert. Also sprachen wir mit dem Lateinischen Patriarchat und Maria, um diese Ausstellung in unserem Museum zu organisieren.
Das Messbuch ist ein Werk, in dem mindestens zwei Jahre Arbeit und Engagement stecken. Es besteht aus zweiundzwanzig illustrierten Werken, deren Fertigstellung jeweils etwa einen Monat in Anspruch nahm. Für den Kardinal war es wichtig, diese zweite Ausgabe zu erstellen, da die erste einige Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, in den 1970er Jahren, entstanden war.
Kardinal PIERBATTISTA PIZZABALLA
Lateinischer Patriarch von Jerusalem
In der Zwischenzeit hat der Heilige Stuhl neue Ausgaben des Messbuchs herausgegeben, so dass auch unser Messbuch aktualisiert werden musste, auch weil es keine Exemplare mehr gab. Wir wollten also etwas Neues machen, etwas Originelles, das mit der Tradition Jerusalems verbunden ist.
"Der nächste Schritt“, so der Patriarch, “wird das Evangeliar in arabischer Sprache sein, auch mit modernen Bildern, aber immer mit der Tradition verbunden."
Kardinal PIERBATTISTA PIZZABALLA
Lateinischer Patriarch von Jerusalem
Die Idee ist, dass das Original im Patriarchat bleibt und es für jede Pfarrei eine Kopie gibt, denn wir wollen, dass jeder Sonntag, wenn er in den Pfarreien und Gemeinden gefeiert wird, mit dem Evangelium von Jerusalem gefeiert wird, das für sie vorbereitet wurde und ihnen gehört.
Die in Spanien geborene Künstlerin Maria Ruiz entdeckte ihre Leidenschaft für die byzantinische Kunst in einem klösterlichen Umfeld. Sie studierte in Spanien, Frankreich und Italien und folgte den Spuren der großen russischen Meister der Ikonographie.
Unter den prächtigen Ikonen spricht Maria über die Ikone des Jüngsten Gerichts zum Fest Allerheiligen und über die armenischen Toros-Roslin-Handschriften.
MARIA RUIZ
Ikonographin - Geweihte Jungfrau - Diözese Jerusalem
Das Bild zeigt Christus auf dem Thron und im oberen Teil die Gottesmutter und Johannes den Täufer, die mit dem ganzen Chor der Engel Fürsprache halten. Dort befinden sich die Bücher, von denen in der Apokalypse die Rede ist und in denen die Namen der Auserwählten stehen.
In der Mitte steht das Kreuz Christi, die Quelle der Heiligkeit, und auf der einen und auf der anderen Seite stehen die Apostel, die uns das Evangelium überliefert haben, und dann Menschen aller Art.
Und dann ist da unten eine Tür mit einem Cherub und der Flamme, dem Feuerschwert, so dass diese Darstellung in der byzantinischen Tradition und auch in Armenien sehr bekannt ist, und der erste, der unter die Auserwählten aufgenommen wird, ist der gute Schächer.
Für Pater Arshak Ghazarian zeigen die Werke Marias, dass das Ikonenschreiben nicht der Vergangenheit angehört, sondern etwas Einzigartiges ist, das auch im 21. Jahrhundert in Jerusaelm immer noch präsent ist.
Siehe auch
Auf Schritt und Tritt: St. Nikolaus der Pilger
Nikolaus der Pilger ist ein 1075 geborener griechischer Junge, der im Alter von acht Jahren Jesus begegnete und von ihm das Herzensgebet empfing. Er wurde von den Katholiken als über neun Jahrhunderte als Heiliger verehrt. Im Jahr 2023 nahmen ihn die italienischen Griechisch-Orthodoxen in ihren liturgischen Kalender auf. Als wahrhaft ökumenischer Heiliger hat er den Pilgern, die heute nach Jerusalem kommen, viel zu sagen. Natale Albino, Diplomat des Heiligen Stuhls, schrieb seine Lebensgeschichte auf.