Vom Libanon bis nach Jordanien: Eine Karwoche im Live-Streaming
2020-04-22 08:56:54
Eine "besondere" Karwoche ist soeben in Jordanien, das zur Diözese des lateinischen Patriarchats von Jerusalem gehört, zu Ende gegangen.
Im Haschemitischen Königreich, dem einzigen Land der Welt, werden die Feierlichkeiten seit etwa fünfundvierzig Jahren gemeinsam mit den Orthodoxen begangen: Weihnachten wird nach dem gregorianischen Kalender gefeiert, Ostern nach dem Julianischen Kalender.
BISCHOF WILLIAM SHOMALI
Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchates für Jordanien
„Es war ein seltsames, besonderes Osterfest, an dem unsere Familien von zu Hause aus teilnahmen; sie hatten auch die Möglichkeit, das Festtagsheftchen direkt auf ihr Smartphone herunterzuladen.
Die Familien bereiteten dann das Haus für diese Feier vor: ein Tisch mit Kerzen darauf, ein Kreuz, etwas Weihrauch: eine Atmosphäre des Gebets, eine Atmosphäre der Kirche.
Wir danken dem Herrn, dass die Menschen trotz allem teilnehmen konnten: Der Herr hat jedes Haus zu einer Hauskirche gemacht."
P. SHAWKI-BATARIER
Direktor des Zentrums Unsere Liebe Frau vom Frieden
„Wir alle sind seit über einem Monat auf der ganzen Welt, sogar in Jordanien, im Kampf gegen den CoronaVirus.
Auch wir in Jordanien sind hier unter Ausgangssperre, eingeschlossen, aber wir feierten ein gemeinsames Osterfest: alle beteten von zu Hause aus. Unsere Häuser sind zu Kirchen geworden: eine Kirche voller Vertrauen, eine Kirche voller Hoffnung."
Ein Osterfest, das nicht nur wegen der Coronavirus-Pandemie hinter verschlossenen Türen stattfindet, sondern das auch in der Liturgie wesentlich und einfach geworden ist. Messen, die in leeren Kirchen gefeiert wurden, die dank der Übertragung über Websites, Facebook-Seiten und Fernseher praktisch voll waren.
P. RIFAT BADER
Abouna.org
„In den Häusern haben unsere Feiern während der gesamten Karwoche stattgefunden. Ich danke Gott, den Massenmedien und den Kommunikationsseiten, die die Gemeinschaft zwischen den Pastoren und den Menschen erleichtert haben.
Wir haben diesen in ihren Häusern eingeschlossenen Menschen eine neue Hoffnung für die Zukunft gegeben. Wir leiden mit der ganzen Welt, wir haben das Gefühl, dass alle Menschen gleich sind. Nur Mut!"
Auch im Libanon, von Harissa über Tyrus bis nach Beirut, wurden die Feierlichkeiten der Karwoche gestreamt.
Siehe auch
Auf Schritt und Tritt: St. Nikolaus der Pilger
Nikolaus der Pilger ist ein 1075 geborener griechischer Junge, der im Alter von acht Jahren Jesus begegnete und von ihm das Herzensgebet empfing. Er wurde von den Katholiken als über neun Jahrhunderte als Heiliger verehrt. Im Jahr 2023 nahmen ihn die italienischen Griechisch-Orthodoxen in ihren liturgischen Kalender auf. Als wahrhaft ökumenischer Heiliger hat er den Pilgern, die heute nach Jerusalem kommen, viel zu sagen. Natale Albino, Diplomat des Heiligen Stuhls, schrieb seine Lebensgeschichte auf.