Gesichter und Geschichten des palästinensischen Kunsthandwerks
2022-12-21 14:04:09
GEORGE AL'AMA
Forscher und Sammler von palästinensischer Kunst
"Hinter der Ausstellung 'Minkom wa elaykom' steht etwas sehr Persönliches, nämlich die Kette meiner verstorbenen Urgroßmutter".
George Al'Ama ist Forscher und Sammler palästinensischer Kunst und einer der Gründer des Dar Al-Sabagh Kulturzentrums in Bethlehem, das seit Montag, 19. Dezember, in Zusammenarbeit mit dem Terra Sancta Museum, palästinensisches Kunsthandwerk zeigt.
GEORGE AL'AMA
Forscher und Sammler palästinensischer Kunst
"Minkom wa elaykom" bedeutet "von dir zu dir". Diese Stücke wurden von euch, den Bethlehemiten, hergestellt und sie kehren nun zurück."
Ein vielsagender Titel, der an viele Geschichten erinnert, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verweben.
GEORGE AL'AMA
Forscher und Sammler palästinensischer Kunst
"Ich habe von meiner Großmutter die Geschichte gehört, dass sie dieses Stück der Kirche für die Kosten der Beerdigung ihrer verstorbenen Tante gab. Das war für mich der Auslöser, 2007 meine Recherche zu beginnen".
Zwischen Räumen und Büros taucht man in die jahrhundertealte Tradition des palästinensischen Kunsthandwerks ein: Kleidung
Skulpturen, Schmuck, Kopfbedeckungen und Perlmuttarbeiten. Zu den wertvollsten Stücken gehören ein Modell des Heiligen Grabes aus dem 17. Jahrhundert, eines der wenigen Exemplare weltweit.
Nicht nur Gegenstände, sondern auch Gesichter. Die Kunsthandwerker von einst, deren Bilder an den Wänden hängen, die Erschaffer vieler der hier ausgestellten Werke und die von einigen ihrer
Nachkommen, die bei der Einweihung anwesend waren.
Br. STÉPHANE MILOVITCH, OFM
Direktor des Amtes für Kulturerbe - Kustodie des Heiligen Landes
"Einige Werke, die vielleicht anonym erschienen, finden eine Geschichte. Wir wissen, wer die Menschen, die diese Werke geschaffen haben, waren. Wir möchten nicht nur Kunstwerke zeigen, sondern
Kunstwerke, die in diesem Zusammenhang eine Geschichte haben. Wir sind eine Kirche, wir sind nicht nur ein Museum."
Die Exponate sind Eigentum des Terra Sancta Museums und werden größtenteils in die neue historische Abteilung des Museums kommen, die sich derzeit im Bau befindet.
Br. STÉPHANE MILOVITCH, OFM
Direktor des Amtes für Kulturerbe - Kustodie des Heiligen Landes
"2025 wird in San Salvatore der zweite Teil des Terra Sancta Museums entstehen. Wir werden Werke ausstellen, die von Christen aus dem Ausland kommen, aber auch ein großes Erbe, das von der lokalen Kirche dargeboten wird, der Kirche des Heiligen Landes, insbesondere Perlmuttarbeiten, die hier in Bethlehem hergestellt wurden".
Bei einem informellen Treffen über den Fortgang der Arbeiten informierte Br Stéphane Milovitch über die Gestaltung der verschiedenen Ausstellungshallen. Er betonte auch den Wert des Dialogs mit den
anderen im Heiligen Land lebenden Gemeinschaften, der in diesem Projekt und in den Initiativen zum Ausdruck kommt.
Ausstellungsinitiativen, welche die verschiedenen Kooperationen des Terra Sancta Museums beleben, wie zum Beispiel die Initiative
über palästinensisches Kunsthandwerk, die derzeit in Bethlehem stattfindet:
Br STÉPHANE MILOVITCH, ofm
Direktor des Amtes für Kulturerbe - Kustodie des Heiligen Landes
"Die Kirche ist eine Brücke zwischen den anderen Gemeinschaften - der jüdischen und der muslimischen - in diesem Land, und dies
nicht nur heute, sondern immer, und das Museum will dies auch veranschaulichen".
Siehe auch
Auf Schritt und Tritt: St. Nikolaus der Pilger
Nikolaus der Pilger ist ein 1075 geborener griechischer Junge, der im Alter von acht Jahren Jesus begegnete und von ihm das Herzensgebet empfing. Er wurde von den Katholiken als über neun Jahrhunderte als Heiliger verehrt. Im Jahr 2023 nahmen ihn die italienischen Griechisch-Orthodoxen in ihren liturgischen Kalender auf. Als wahrhaft ökumenischer Heiliger hat er den Pilgern, die heute nach Jerusalem kommen, viel zu sagen. Natale Albino, Diplomat des Heiligen Stuhls, schrieb seine Lebensgeschichte auf.