Jerusalem - Historische Stätte des Kreuzwegs Jahr 2019
2019-04-04 12:29:52
Das Gebet des Kreuzweges in Jerusalem ist eine einzigartige und besondere Erfahrung. Pilger aus aller Welt haben die Möglichkeit, sich lebendig daran zu erinnern, was Jesus in den letzten Stunden seines Lebens erlitten hat. Seinen Weg dort mitzugehen, wo alles begann.
Der Kreuzweg im heutigen Sinne des Wortes geht auf das Mittelalter zurück. Die Blütezeit der Pilgerfahrten begann im 12. Jahrhundert und die stabile Präsenz der Minderbrüder der Franziskaner an den "heiligen Orten" seit 1233.
Heute können diejenigen, die Jerusalem besuchen, den Weg in 14 Stationen verfolgen, von dem Ort, an dem Jesus laut Überlieferung Pontius Pilatus getroffen hat, bis zu den letzten vier Stationen, die sich in der Grabeskirche befinden, dem heiligen Ort des Todes Jesu am Kreuz und seiner Auferstehung.
Heute bist du auch eingeladen, diesen Weg im Gebet zu gehen.
Herr Jesus Christus, auf deinem Weg nach Jerusalem wolltest Du Deinen Jüngern nicht weniger als dreimal sagen, dass du in die Heilige Stadt gehst, wo du abgelehnt, verurteilt und sterben wirst, aber am dritten Tag würdest du auferstehen.
Auf dem Weg dorthin hast du auch jeden Einzelnen von uns eingeladen, unser eigenes Kreuz auf uns zu nehmen und Dir zu folgen. Du hast uns daran erinnert, dass ein Samen, um Frucht zu bringen, auf den Boden fallen und sterben muss.
Und dank Dir haben wir verstanden, dass nur diejenigen, die ihr eigenes Leben aufopfern, mit Dir in das Leben eingehen, das wahre, volle und gesegnete Leben, das Ewige und dasjenige der ewigen Gemeinschaft in der Liebe.
Hilf uns, Deine Einladung ernst zu nehmen, zu lernen, alles im Licht des Osterfestes zu lesen, damit wir in Deine Fußstapfen treten können, um unser Leben zu verschenken, gemeinsam mit Dir dem Vater und dem Heiligen Geist.
Mögest Du leben und herrschen und verherrlicht werden, Allmächtiger Gott, für immer und ewig.
R. Amen.
ERSTE STATION
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Jesus wird zum Tode verurteilt.
Pilatus sagte zu ihnen: "Was soll ich dann mit Jesus, den man Messias nennt, machen?" Da antworteten Sie alle: "Ans Kreuz mit ihm!" Er erwiderte: "Warum? Was für ein Verbrechen hat er begangen?" Sie aber schrien noch lauter: "Ans Kreuz mit ihm“"
Darauf ließ er Barabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und lieferte ihn aus zur Kreuzigung. (Matt 27, 22-23. 26)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, Du hast es erlaubt, vor Gericht gestellt und wie ein Bösewicht verurteilt zu werden. Auf diese Weise nimmst Du das Böse und die Ungerechtigkeit der ganzen Welt auf Dich sowie auch das Böse und die Ungerechtigkeit, die in meinem Leben gegenwärtig sind und in dem eines jeden Menschen.
Hilf uns, nicht zu richten, damit wir auch nicht gerichtet werden. Hilf uns, unsere Hände nicht in Unschuld zu waschen, damit wir nicht auch zu Komplizen von Ungerechtigkeit und Bösem werden.
Hilf uns, dass wir unsere Ungerechtigkeit und das Böse, das wir getan haben in Deine Hände geben, damit es durch Dich geheilt werde, durch Deine Unschuld und durch deine Heiligkeit.
ZWEITE STATION
Jesus nimmt das Kreuz auf sich
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, in dem sie riefen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen damit auf seinen Kopf.
Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, in uns lauert die Tendenz, diejenigen zu verfolgen, die schwach sind und diejenigen, die Unrecht haben, aber auch diejenigen, die uns zu gut oder zu heilig erscheinen.
In uns kommt es, wie bei der Schlange, der man auf den Schwanz tritt, schon beim geringsten erlittenen Unrecht zu einer sofortigen Reaktion, beim kleinsten Wort, das uns verletzt, bei dem, was unserem Image zu schaden scheint.
Du trägst und bejahst:
Diejenigen, die dich verspotten und schlagen,
Diejenigen, die dich geißeln und mit Dornen krönen,
Diejenigen, die dich beleidigen und dich als König verhöhnen,
Diejenigen, die deine Schultern mit einem Kreuz belasten, das du nicht verdienst.
Du trägst und bejahst auch jeden von uns,
Unseren kleinen Glauben,
Unsere ungewisse Hoffnung,
Unsere unstete Fähigkeit zu lieben.
Du trägst und bejahst uns, Und möchtest uns nicht nur als Beispiel dienen, sondern auch die Gnade und die Fähigkeit verleihen, nach Deinem Beispiel zu handeln.
DRITTE STATION
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden wind wir geheilt. (Jesaja 53, 4-5)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, wir wissen, was es bedeutet, zu fallen und wir fallen aus vielen Gründen, manchmal fallen wir in einen Moment der Ablenkung, manchmal, weil uns eine schwere Last zu Boden geworfen hat, manchmal fallen wir, weil wir über ein Hindernis stolpern oder weil uns jemand eine Falle gestellt hat, manchmal bringen wir uns selbst, bewusst und dumm, in Situationen, die uns straucheln lassen.
Du fällst unter dem Gewicht unserer Stürze. Und unter allen Stürzen, der gesamten Menschheit seit Adam fällst Du,
damit Du auf Dich nehmen kannst, was uns erdrückt.
Du fällst, damit wir uns erheben können und wieder Hoffnung haben.
Danke sei Dir, Herr Jesus.
VIERTE STATION
Jesus trifft seine Mutter
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufg4richtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Und deine Seele wird ein Schwert durchdringen.. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden.
..seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. (Lukas 2, 34-35. 51)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, Maria, deine Mutter, hatte dich in den Tempel nach Jerusalem gebracht als du erst wenige Tage alt warst, um dich deinem Vater darzustellen–
Die frühzeitige Prophezeiung eines Lebens, das aus Liebe angeboten wird, an dem sie selbst teilnahm.
Jetzt trifft sie dich auf dem Kreuzweg, auf dem Weg zur vollständigen Erfüllung dieser Prophezeiung, die das Geschenk der Liebe deines ganzen Lebens ist,
bis zum allerletzten Blutstropfen, bis zum allerletzten Atemzug.
Diejenige, die dir das Leben gegeben hat, ist zum Zeitpunkt der Hingabe Deines Lebens neben dir.
Diejenige, die dir das Leben gegeben hat, Ist - jetzt - neben jedem von uns. Unsere mütterliche Hilfe in der Hingabe des Lebens.
FÜNFTE STATION
Simon von Kyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.
Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (Matt 16, 24).
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, Simon von Kyrene hilft Dir nicht freiwillig das Kreuz zu tragen. Er wird dazu gezwungen, nach einem anstrengenden Arbeitstag auf den Feldern.
Es passiert es auch uns manchmal, dass wir das Privileg haben, berufen zu sein mit Dir das Gewicht des Leidens unseres Nächsten zu tragen.
Zuerst tun wir es vielleicht widerstrebend.
Weil unsere eigenen Bemühungen und unser eigenes Kreuz uns eigentlich schon reichen.
Dann allmählich entdecken wir, dass es ein Geschenk ist, dieses Stück des Weges mit dir zurücklegen zu können,
weil es unserem Weg eine neue Bedeutung verleiht, unseren täglichen Bemühungen, unser Hingabe.
SECHSTE STATION
Veronica reicht Jesus das Schweißtuch.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. ER sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer vor dem man das Gesicht verhüllt war er verachtete; wir schätzten ihn nicht. (Ist 53, 2-3).
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, im Gesicht und in den Augen eines jeden Menschen spiegelt sich seine Seele. Und die Synthese seines Lebens.
In deinem Leben und in deinen Augen, sind das Gesicht und die Augen des unsichtbaren Gottes angedeutet,
verletzt und verschmutzt mit Staub und Blut beschrieben,
um Barmherzigkeit und Frieden auf uns auszustrahlen.
Veronica hast Du Dein erstes und echtes Bild gegeben, damit es verehrt wird,
damit auch wir uns erneuern können in deinem Bild.
SIEBTE STATION
Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Wir haben ja nicht einen Hohenpriestrer, der nicht mitfühlen könnte mit unseren Schwächen, sondern einen, der in allem wie wir versucht worden ist, aber nicht gesündigt hat. (Hebräer 4,15)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, was bedeutet es, zu lieben und zu teilen?
Du hast es uns gezeigt:
Es bedeutet, dass du dich auf unseren menschlichen Zustand herablässt,
zu erleben und zu fühlen, was wir fühlen, in unserer Menschlichkeit und Zerbrechlichkeit,
in allem und für alles,
vollständig uns gleich, außer der Sünde.
Es ist dein Hinabsteigen, das uns erhebt, es ist dein Kleinwerden, das unsere wahre Größe offenbart, Es ist dein Sturz, der uns von all unseren Stürzen erhebt, einschließlich der Sünde.
Dank sei Dir, Herr Jesus
ACHTE STATION
Die Frauen von Jerusalem weinen um Jesus.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Es folgte ihm eine große Menge des Volkes, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder. Denn siehe, es kommen Tage, da wird man sagen: Selig die Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben.
Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? (Lukas 23, 27-29. 31)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, so viele Mütter weinen,
um sich selbst und ihre Kinder. Nach deiner Prophezeiung: In Ländern, die vom Krieg, von Ungerechtigkeit und Hunger heimgesucht werden, aber auch in denen, die genauso am Boden zerstört sind durch künstliche Paradiese und die Kultur der Verschwendung.
Tröste diese Mütter, die zu zahlreich sind, die keine Tränen mehr haben, damit sie wieder diejenigen sein können, die trösten. Und gib jedem von uns ein mütterliches Herz, damit wir die Menschlichkeit in unserer Welt wiederherstellen.
NEUNTE STATION
Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
"Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch eerquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig. „ (Mt 11,28-29).
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, der dritte Sturz ist derjenige, der auf das Ziel verweist.
Und auf diese Weise zeigst Du uns, dass es keine Rolle spielt wie oft wir noch fallen. Sondern wie oft wir uns von Dir wieder aufrichten lassen.
In deine Fußstapfen zu treten bis zum Ende, bis zu der Sekunde, wenn alles vollbracht ist, zusammen mit dir. Du stellst uns wieder auf die Füße, Wir fangen wieder an zu laufen. Vielleicht werden wir wieder fallen, aber noch einmal ermutigst Du uns, aufzustehen, den Heiligen Berg zu besteigen, wo alles erfüllt wird – gemeinsam mit dir.
Danke, Herr Jesus.
ZEHNTE STATION
Jesus wird seiner Kleider beraubt.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand.
(Johannes 19,23-24).
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, der erste Mensch, geschaffen nach deinem Bild und Dir ähnlich, war nackt im Garten Eden und ohne Scham, bis zu dem Tag, an dem du ihm ein Gewand geben musstest. Um ihn vor Angst und seiner Zerbrechlichkeit zu schützen.
Jetzt kommst du ausgezogen,
Es ist eine Geste, die den Wunsch zeigt,
dich zu demütigen
und deiner Würde zu berauben.
Doch du ziehst dich aus, um jeden von uns mit neuen Gewändern zu bekleiden, mit deinem Gewand, das aus einem Stück gewebt ist. Mit einer Würde, die wir nicht verdient haben. Und die uns niemand mehr nehmen kann.
ELFTE STATION
Jesus wird ans Kreuz geschlagen.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den anderen links. Jesus aber betete: Vater vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los.
Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn – Bist Du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und uns. Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal Du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! – Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage Dir, heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein. (Lukas 23,33-43).
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, erinnere dich an mich, wenn du in deinem Königreich bist. Und öffne auch für mich heute die Türen des Paradieses. Für mich, der ich noch die Wunden der Sünde trage. Für mich, der immer noch darum kämpft, zu vertrauen und sich anzuvertrauen. Für mich, der ich vom Kreuz heruntersteigen möchte. Anstatt dort zu bleiben, neben dir.
Herr Jesus, tritt weiter für uns Sünder ein. Die wir nicht einmal wissen, was wir tun. Und bitte den Vater, der, das Angebot deines Lebens annehmend, uns, der nichts ahnenden Menschheit, sein Mitleid und seine Vergebung schenkt.
DREIZEHNTE STATION
Jesus wird vom Kreuz abgenommen.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Auch viele Frauen waren dort und sahen von Weitem zu; sie waren >Jesus von Galiläa aus nachgefolgt und hatten ihm gedient.
Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. ER ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. (Matt 27, 55. 57-58)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, wenn du darum bittest, zu trinken, dann ist es, weil du unseren Durst stillen willst.
Das hast du bereits der Samariterin gesagt. Jetzt, da alles erfüllt ist, jetzt, da du dabei bist, den Sinn der Geschichte zu erfüllen, jetzt, da deine Inkarnation ihr Ende, ihr Ziel erreicht hat, jetzt, da sich für uns eine neue Quelle öffnet, fließen aus Deiner Seite Wasser und Blut. Ein Fluss, der reinigt, löscht und heilt; Eine offene Quelle, die weiter fließen wird. Für alle Ewigkeit. Und Golgatha zum Herzen des himmlischen Jerusalems macht.
VIERZEHNTE STATION
Jesus wird in das Grab gelegt.
Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.
Josef nahm den Leichnam und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber. (Matt 27, 59-61)
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr Jesus, Dein lebloser Körper ist vom Kreuz abgenommen worden, während dein ewiges und unsterbliches Wort hinabtaucht in den Abgrund des Todes. Joseph, Nikodemus und die Frauen legen dich ins Grab.
Während dein ewiges und unsterbliches Wort bereits beginnt, vom Tod zu erwachen, Das lebendige Wort , das der Tod scheinbar niedergerungen hatte.
Aber Dein ewiges und unsterbliches Wort, der Göttliche Same, der in unserer Geschichte vergraben ist, er sprießt bereits.
Versetzen wir uns in das Heilige Grab in Jerusalem. An den Ort, der den Leichnam Jesu aufnahm. Vom Abend des Karfreitags bis zum Ostermorgen. Der ihn vom Tod zur Auferstehung übergehen sah. Lasst uns schweigend einige Sekunden in Anbetung verweilen.
Dann lasst uns beten:
Herr Jesus, ich lege meine Hände und meine Stirn hin auf diese Decke aus Marmor, die das Gestein bedeckt
auf dem dein Körper für drei Tage die menschliche Erfahrung geteilt hat, das Leben zu verlieren und zu sterben, dem höchsten Geheimnis ausgeliefert.
Herr Jesus, neun Monate warst Du im Schoß Mariens, als Du die Schwelle überschritten hast, die die Ewigkeit von der Zeit trennte. Und du wurdest Fleisch.
Nun hält dich die Stille des Grabes drei Tage lang bevor du für immer die Schwelle überquerst, die unser sterbliches Leben von der Fülle des Lebens in Gott trennt, um in Ihm wiedergeboren zu werden. Für immer
Unsere ganze Menschlichkeit legen wir auf den nackten Stein. neben deinen leblosen Körper. Auch unser menschliches Sterben, jede Qual, Angst und Aufruhr. Jede Träne und jeden Schrei. Und halten schweigend Wache.
Ich weiß, dass du hier die Schwelle überschritten hast,
um in die Dunkelheit des Nichts einzutreten,
in die Qual des Lebens, das so kurz ist wie das des Grases.
Eintretend in unser Schicksal des Todes.
Ich weiß, dass hier, zwischen Nacht und Morgengrauen,
Du den Tod für immer besiegt hast,
Um uns endlich zum Vater zurückzubringen,
der Ziel und die Zuflucht von allem ist.
Herr Jesus, ich lege meine Hände und meine Stirn hin auf diese Decke aus Marmor. Ich knie nieder und küsse den Stein. Und fühle, dass ich hier glauben kann, dass ich vertrauen und mich anvertrauen kann. Dass ich hier auf ewiges Leben hoffen kann.
In der Liebe, die stärker ist als der Tod. Amen.
Siehe auch
Auf Schritt und Tritt: St. Nikolaus der Pilger
Nikolaus der Pilger ist ein 1075 geborener griechischer Junge, der im Alter von acht Jahren Jesus begegnete und von ihm das Herzensgebet empfing. Er wurde von den Katholiken als über neun Jahrhunderte als Heiliger verehrt. Im Jahr 2023 nahmen ihn die italienischen Griechisch-Orthodoxen in ihren liturgischen Kalender auf. Als wahrhaft ökumenischer Heiliger hat er den Pilgern, die heute nach Jerusalem kommen, viel zu sagen. Natale Albino, Diplomat des Heiligen Stuhls, schrieb seine Lebensgeschichte auf.