Am Mittwoch, den 10. November um 9 Uhr, fand im Auditorium der Immaculata der Dies Academicus des Studium Biblicum Franciscanum und der Ecole Biblique von Jerusalem statt. Ein Ereignis, das jedes Jahr stattfindet, aber dieses Mal mit der außergewöhnlichen Anwesenheit Seiner Seligkeit des griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. in Begleitung des Erzbischofs Aristarchos, die beide vom Kustodenvikar, Pater Ibrahim Faltas, begrüßt wurden. Ihre Anwesenheit stand im Zusammenhang mit dem Thema des brillanten Vortrags von Professor Ofer Sion über die Besiedlung des Negev in byzantinischer Zeit. Professor Sion, ein international anerkannter Archäologe, hat über sechs Jahre lang zu diesem speziellen Thema geforscht und seine wissenschaftlichen Ergebnisse im Studium Biblicum Byzantineum veröffentlicht. Prof. OFIR SION Archäologe "Wenn es Leute gibt, die etwas über den byzantinischen Negev wissen wollen, bin ich gerne bereit. Ich denke, das Thema Siedlungen im Negev ist absolut grundlegend, nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch und vor allem für die Zukunft dieser Region". Das Treffen wurde von Bruder Rosario Pierri, Dekan des Biblicum, und Pater Olivier Poquillon, neu ernannter Direktor der Ecole Biblique, gefördert und moderiert. P. OLIVIER POQUILLON, op Direktor der Ecole Biblique "Was wir heute mit diesen Studien über die christliche Präsenz im Negev während der byzantinischen Zeit tun, ist absolut symptomatisch für das, was wir immer tun: über den Schein hinausgehen, in diese Wüste, die karg und leer erscheint, aber in Wirklichkeit voller Leben und Geschichte ist. Was wir aus dieser Geschichte lernen können, was wir für unsere heutige Welt lernen können und wie wir es weitergeben können." Fr. ROSARIO PIERRI, OFM Dekan des Studium Biblicum Franciscanum "Diese Zusammenarbeit mit der Bibelschule besteht nun schon seit Jahrzehnten und entstand aus dem Bewusstsein heraus, in Jerusalem zusammenzuleben und etwas anzubieten, das man gemeinsam tut, auch wenn es in zwei verschiedenen Einrichtungen geschieht." An diesem Tag zeigt sich in besonderer Weise die große Rolle, die die Ordensleute in diesem Land spielen. P. OLIVIER POQUILLON, op Direktor der Ecole Biblique ""Für religiöse Orden ist die Kultur die Sphäre der Inkarnation, in der wir den Ruf Gottes hören, für das Gemeinwohl zu arbeiten. So etwas ist keineswegs selbstverständlich, denn der Mensch hat immer die Tendenz, sich in sich selbst zurückzuziehen. Kultur ist hingegen das, was uns vereint; wenn die Religion uns mit Gott vereint, vereint die Kultur die Menschen untereinander. Dies sind die beiden Dimensionen der Transzendenz und der Brüderlichkeit, die wir leben wollen; Kultur und Bildung sind wirklich wesentlich, um den Frieden zu festigen, denn wenn wir kein gemeinsames Vokabular haben, werden wir uns nie verstehen können." Br. ROSARIO PIERRI, OFM Dekan des Studium Biblicum Franciscanum " Schon im 16. Jahrhundert gab es Franziskaner, die die lokalen Traditionen studierten, was wir heute tun, indem wir die lokalen Traditionen mit der Heiligen Schrift in Beziehung setzen, um die Heilige Schrift angemessener zu lesen". P. OLIVIER POQUILLON, op Direktor der Ecole Biblique "Heute ist es wichtiger denn je, dass wir hier sind, um jenseits des Anscheins die Wahrheit zu suchen und zu verfolgen." Read More