80 Heiligtümer: Erhaltung der Erinnerung und Erneuerung der Erlösungsgeschichte
2020-08-12 11:55:40
In den letzten Jahren haben die Wallfahrtsstätten im Heiligen Land Millionen von Pilgern aus der ganzen Welt aufgenommen. Mystische Orte, an denen die Gnade der Offenbarung erfahren wird.
In diesem Jahr 2020 mussten auch die Heiligtümer des Heiligen Landes wegen des Coronavirus drastische Veränderungen hinnehmen: von einer Vielzahl von Pilgern zu leeren heiligen Stätten.
Die Kustodie des Heiligen Landes hat die Aufgabe, 80 Heiligtümer zu bewahren, von den größten bis zu den unbekanntesten, die sich an den heutigen Grenzen Israels, Palästinas, Jordaniens und Syriens befinden.
Vom Berg Nebo aus, dem Ort, von dem aus Moses das Gelobte Land schaute...
... zu den Heiligen Stätten des Lebens, der Passion und des Todes Jesu.
Jerusalem gilt als das Herz des Heiligen Landes.
Auf dem Ölberg liegen die Heiligen Orte der Passion: Des Weinens und Wehklagens Jesu über Jerusalem wird in der Kirche "Dominus Flevit" gedacht, die einen der schönsten Ausblicke auf die Heilige Stadt bietet.
Wenige Meter tiefer, neben dem Garten Gethsemane, befindet sich die Todesangst-Basilika - der Ort der Agonie Jesu.
Früh am Morgen öffnet Br. Benito die Türen, um Hunderte von Pilgern zu empfangen.
Br. BENITO JOSÉ CHOQUE, OFM
Guardian der Todesangstbasilika
„Wir Franziskaner von der Kustodie des Heiligen Landes bewahren mit viel Liebe diese acht Olivenbäume, die zum Gedenken an die Qualen des Herrn gepflanzt wurden."
Innerhalb der Mauern von Jerusalem betrachten die Pilger die XIV. Kreuzwegstationen. Eine Praxis, die von den Franziskanern im Jahre 1600 begonnen wurde und die bis heute jeden Freitag wiederholt wird.
Das Herzstück für die Christen in Jerusalem ist die Grabeskirche, in der sich der Kalvarienberg und das Grab Christi befinden.
Die Öffnung der Basilika findet sehr früh um 4 Uhr morgens statt: Die drei Gemeinschaften öffnen zusammen ihre großen Türen. Tag und Nacht feiern sie abwechselnd in verschiedenen Teilen der Kirche und in gemeinsamen Räumen wie dem Grab und dem Kalvarienberg. Die heiligen Messen beginnen um 4.30 Uhr, gefolgt von den Feierlichkeiten für die Pilger in den verschiedenen Kapellen.
Br. SALVADOR ROSAS FLORES, OFM
Guardian des Heilig-Grab-Klosters
„Die Hoffnung hat uns immer begleitet, auch wenn die Tür geschlossen war,;die Hoffnung, sie zu öffnen, die Christen wieder aufzunehmen, die heiligen Stätten zu zeigen, sie sogar unter uns zu bringen. Diese Hoffnung bleibt unter uns, unter uns Brüdern, unter den Christen.
Wir müssen natürlich vorsichtig sein, der Herr empfiehlt es uns ab und zu. Die Hoffnung muss in der Zeit bereichert werden."
Die franziskanische Präsenz im Heiligen Land geht auf das Jahr 1217 zurück, mit der Ankunft der ersten Franziskaner: eine Präsenz, die im Laufe der Jahrhunderte durch von den Päpsten ausgestellte Dokumente bestätigt wurde.
„Dieses Land wird von vielen geliebt und ersehnt. Wir alle sind aufgerufen, es zu bewahren, es zu schützen und es als das unsere zu empfinden. Es ist der Ursprung unserer Kultur, Geschichte, Religion... Dafür brauchen wir die Unterstützung aller!".
Br. Francesco Patton, ofm
Kustos des Heiligen Landes
Am 13. September
Helfen Sie den Heiligen Stätten mit Ihrer Spende.
Unterstützung der christlichen Präsenz im Heiligen Land.
Siehe auch
Auf Schritt und Tritt: St. Nikolaus der Pilger
Nikolaus der Pilger ist ein 1075 geborener griechischer Junge, der im Alter von acht Jahren Jesus begegnete und von ihm das Herzensgebet empfing. Er wurde von den Katholiken als über neun Jahrhunderte als Heiliger verehrt. Im Jahr 2023 nahmen ihn die italienischen Griechisch-Orthodoxen in ihren liturgischen Kalender auf. Als wahrhaft ökumenischer Heiliger hat er den Pilgern, die heute nach Jerusalem kommen, viel zu sagen. Natale Albino, Diplomat des Heiligen Stuhls, schrieb seine Lebensgeschichte auf.