"Die Betonung ihrer synodalen Dimension erlaubt es der Kirche, das ihr eigene Unterwegssein wiederzuentdecken. Sie ist unterwegs in der Geschichte als das dem Himmelreich entgegen pilgernde, wir könnten auch sagen „migrierende“, Volk Gottes (vgl. Lumen gentium, 49). Dies sind die Worte von Papst Franziskus anlässlich des Weltmigranten- und Flüchtlingstages 2024. Der Titel des Papstbriefes lautet „Gott ist mit seinem Volk unterwegs“. Dieser Jahrestag wurde am 28. September mit einer feierlichen Messe im Notre-Dame-Zentrum in Jerusalem begangen, die von Msgr. Rafik Nahra, Patriarchalvikar von Galiläa und Israel, geleitet wurde und an der viele Migranten und Flüchtlinge teilnahmen. P. MATTEO MARCEL CUTINHO, SDB Patriarchalvikar für Migranten und Asylbewerber Jedes Jahr feiern an diesem Tag verschiedene Migranten-Gruppen aus ganz Israel gemeinsam die Einheit und die Vielfalt. Einheit und Vielfalt spiegeln sich mit Begeisterung und Freude in den Gebeten, Liedern und Hymnen an den Herrn wider, die in den verschiedenen Sprachen der Völker Asiens, Afrikas und Europas gesungen werden. Manchmal erinnern sie an die Prophezeiung Jesajas über die Versöhnung der Völker, manchmal an die Szenen von Pfingsten, als Gott Frieden verheißt und schenkt, während in der ganzen Region heftige Kriege toben, die sowohl das grüne als auch das karge Land verschlingen. ANIL XAVIER DSOU Indien Die Kirche ist mein Zuhause. Ich habe das Gefühl, bei meiner Familie zu sein. Meine Familie ist in Indien geblieben, und wenn ich hierher komme, habe ich das Gefühl, bei meinen Leuten zu sein. Die größte Herausforderung für Einwanderer und Flüchtlinge ist es, Arbeit zu finden und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und die meisten von ihnen arbeiten in der Pflege oder als Hausangestellte. ANIL XAVIER DSOU Indien Hier verdienen wir mehr Geld als in Indien. GEMMA SUAREZ Philippinen Ich arbeite im Haushalt, um meiner Familie einen angemessenen Lebensunterhalt zu sichern und meine Verwandten und meine Familie zu unterstützen. Eine weitere Herausforderung für Migranten ist die Art und Weise, wie sie von anderen gesehen werden. Dazu sagte Bischof Rafik Nahra in seiner Predigt, dass die Art und Weise, wie Fremde behandelt werden, von der menschlichen Qualität jedes Einzelnen abhänge. Es sei ein Test der Menschlichkeit und des Glaubens. Wenn Papst Franziskus seit 2018 über Einwanderung spricht, verwendet er immer vier Verben: aufnehmen, schützen, helfen und integrieren, und wir werden ermutigt, diese Verben so oft wie möglich zu verwenden. Aber zu hören, dass der Herr mit ihnen geht, ist ein großer Trost für die Einwanderer. P. MATTEO MARCEL CUTINHO, SDB Patriarchalvikar für Migranten und Asylbewerber Der größte Trost, den wir uns vorstellen können, ist die Gewissheit, dass Gott mit uns geht, wenn wir uns allen Schwierigkeiten und Herausforderungen stellen. ANIL XAVIER DSOU Indien Gott sorgt für mich, jeden Tag, jeden Augenblick. GEMMA SUAREZ Philippinen Ich spüre, dass der Herr in jeder Kleinigkeit meines Lebens bei mir ist. Er ist mein Retter und Beschützer und ich vertraue ihm alles in meinem Leben an. Wenn Einwanderer sich den Herausforderungen des Lebens stellen, müssen wir uns daran erinnern, dass Christus derjenige ist, der als Fremder und Hungriger an unsere Tür klopft.