Die Seilschlinge hält den antiken Sarkophag, der angehoben und auf seinen Sockel in der Mitte des Dominus Flevit gewidmeten Raumes gestellt wird. Das große Mosaik aus dem 6. Jahrhundert, das unter der Terra-Sancta-Schule in Bethlehem, nicht weit von der Geburtsbasilika, gefunden wurde, wird vorsichtig hochgehoben und an der Wand befestigt. Die Vitrinen werden aufgestellt, die letzten Stücke eingeordnet, die Beleuchtung eingestellt: das Terra Sancta Museum eröffnet den neuen "Saller-Flügel", von dem aus die Besucher ihre Reise durch die archäologischen Schätze der Kustodie des Heiligen Landes beginnen. DANIELA MASSARA Kuratorin archäologische Sammlungen Terra Sancta Museum - SBF Archäologisches Museum Wir beginnen in Nazareth, um nach Jerusalem zu gelangen, zum Heiligen Grab. Einige Materialien stammen auch aus Bethlehem - also dem Beginn des Lebens Jesu auf der Erde. Danach konzentrieren wir uns auf die Ausgrabungen der Franziskaner in Galiläa mit Material aus Nazareth, Kana und Tabgha. Die Route führt durch die Wüste Juda nach Bethanien auf dem Ölberg und dann zum Heiligtum Dominus Flevit. DANIELA MASSARA Kuratorin archäologische Sammlungen Terra Sancta Museum - SBF Archäologisches Museum Hier fanden die Franziskaner die größte römische Nekropole aus dem ersten Jahrhundert nach Christus im Raum Jerusalem. Man entdeckte Hunderte von Ossuarien mit verschiedenen Inschriften in hebräischer, aramäischer und griechischer Sprache. Die Ausstellung dieser Materialien wird sicherlich nicht nur Enthusiasten, sondern auch Gelehrte anregen und hoffentlich die Aufmerksamkeit Vieler auf sich ziehen. Einige Originalteile des zentralen Bogens der Kreuzfahrerkathedrale und Kopien der Kapitelle wurden in Nazareth geborgen. Sie sind sehr wertvoll, da sie den gesamten bildhauerischen Apparat wiedergeben, der bei den Originalen verfallen war. Der Höhepunkt ist der "monumentale" Raum des Heiligen Grabes. Br EUGENIO ALLIATA, OFM Generaldirektor Museum Terra Sancta - Archäologisches Museum SBF Wir rekonstruieren eine Reihe von großen Säulen, Kapitellen, architektonischen Elementen und Mosaiken, die vorher kaum jemand gesehen hat. Wir präsentieren sie alle zusammen, übersichtlich. Wer hierher kommt, wird sagen können, dass er inmitten der authentischen Stücke des Heiligen Grabes steht. Das Ergebnis ist die Frucht eines langen Prozesses der Restaurierung und Renovierung des Museums, der vor mehr als zehn Jahren begann und seit 2018 vor allem diesen Flügel betrifft, an dem viele Arbeiter, besonders italienische Fachleute, sowie lokale Firmen und Restauratoren beteiligt waren. Arch. GIOVANNI TORTELLI Bauleitung, GTRF architetti associati Das Projekt ermöglichte es, eine große Menge an Material, das über das gesamte Gebiet verstreut war, zu bergen und es zu aktiven Teilnehmern einer sehr wichtigen historisch-archäologisch-christlichen Erzählung zu machen. Es sind die Funde, die zum Besucher sprechen und kommunizieren, noch vor den didaktischen Apparaten. Daher ist ihre Anordnung von grundlegender Bedeutung. Die antiken Räume, die beengten Verhältnisse und die geringe Fläche zwangen die Mitarbeiter zu viel Planungs- und Vermessungsarbeit, aber auch zu Lösungen. Arch. GIOVANNI TORTELLI Bauleitung, GTRF architetti associati In der Altstadt gibt es keine großen Erweiterungsmöglichkeiten, aber hier waren die Räume sehr hoch: Wir haben die Fläche verdoppelt, indem wir ein Zwischengeschoss geschaffen haben, aber zwei Räume in voller Höhe beibehalten, um die monumentaleren Exponate ausstellen zu können. Die Verkleidung und das Mobiliar wurden von einem spezialisierten Unternehmen aus Aluminium hergestellt, was ebenfalls einige Herausforderungen mit sich brachte. GERMANO CROSATO Firma Lamp Arredo srl Man muss alles vorher studiert haben, um Dinge zu produzieren, die dann auf den Millimeter genau passen. Bei der Einrichtung müssen auch die Durchgänge und Winkel hier im Gebäude und das Problem des Transports berücksichtigt werden, denn wir können keine sehr großen Kisten herstellen: Wir müssen durch das Löwentor, das relativ klein ist. Mit seinem neuen Gesicht fügt sich das Museum in eine alte Geschichte ein und will die Tradition fortsetzen. Br EUGENIO ALLIATA, ofm Generaldirektor des Museums Terra Sancta Eine der ersten Aufgaben ist es, die Dinge zu bewahren, und die zweite, sie zu erforschen. Wir haben uns bemüht, Dinge aus den archäologischen Ausgrabungen an den Heiligen Stätten zu bewahren und jedem die Möglichkeit zu geben, sie zu studieren. Wir möchten, dass das Museum weiterhin diesen wertvollen wissenschaftlichen und kommunikativen Dienst leistet.